Knapp 60% aller Webseiten weisen deutliche Mängel im Design, Aktualität der Technologie und Nutzerfreundlichkeit oder Sicherheit auf.
Die Beratungsgesellschaft und Agentur TANZER hat eine bundesweite Branchenanalyse zum Thema Webseitenaktualität durchgeführt. Dabei wurden 10.000 Webseiten aus 4 Industrien nach 4 Kriterien ermittelt und ausgewertet.
Industrien
Untersucht wurden in der ersten Analyse bundesweit drei Branchen aus der Dienstleistungsindustrie sowie verschiedene Branchen aus dem Einzelhandel.
Der Schwerpunkt lag bei KMU´s. In der Dienstleistungsbranche wurden Kanzleien von Rechtsanwälten, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfergesellschaften, Gastronomie und Restaurants. Im Handwerk wurden Heizung & Sanitär, Dachdecker & Zimmereien sowie Elektroinstallateure und Fliesenleger. Im Einzelhandel wurden schwerpunktmäßig Unternehmen analysiert, die im Präsenzhandel u.a. am POS ihren primären Umsatz erwirtschaften. Hier wurden initial Optiker, Sicherheitsdienste, Buchhandel in den hiesigen Fokus genommen.
Kriterien
Die Effektivität einer Webseite wird maßgeblich von der Auffindbarkeit, der Akzeptanz und Nutzungsfreundlichkeit für die Zielgruppe beeinflusst. Die meisten Betreiber einer Website nutzen diese auch zu Zwecken des Onlinemarketings. Spätestens ab diesem Moment ist es zwingend wichtig mit Cookies zu arbeiten.
Die folgenden 4 Kriterien stehen in konkretem Zusammenhang, ob eine Webseite ansatzweise ihr Ziel erreicht.Nutzerfreundlichkeit und Interaktivität
In der heutigen Zeit, in der mehr als 70% der Menschen in Deutschland mobil ins Internet gehen, sind auch die Bedürfnisse der Nutzer auf direkte Interaktion mit Unternehmen deutlich gestiegen.
In der Vergangenheit haben KMU´s Webseiten als bessere, digitale Visitenkarten verstanden. Die Nutzerfreundlichkeit und damit eingeschränkte Interaktionsmöglichkeit der Website ist bei den meisten Branchen weitgehend unterrepräsentiert.
Schätzungsweise 70% aller Websitebetreiber begnügen sich immer noch mit einer rein statischen Darstellung ihrer Webseite, und von denen sind zudem ca. 31% nicht mobil optimiert. So bieten die wenigsten Kanzleien ihren Mandanten eine digitale Lösung zum Austausch von Daten bzw. deren Freigabe von Dokumenten bereit. Die Gastronomie bietet in über 95% aller Fälle keine Online Reservierungs- oder Essensvorbestellungsmöglichkeiten an. Nur 37% aller analysierten Restaurant und Bars wiesen eine Darstellung ihrer Speise- oder Getränkekarte auf.
Das Handwerk verzichtet generell weitgehend auf nutzerfreundlich gestaltete Webseiten (57% nicht mobil optimiert) auf oder besitzt bis heute noch gar keine Website (17%). Elektroinstallateure und Heizungsbauer haben in 87% aller Fälle eine veraltete Seite, die nicht einmal mobil optimiert ist. Wogegen Handwerksunternehmen wie Fliesenleger und Steinmetze im Verhältnis vorbildmäßig abschnitten. Neben dem klassischen Webauftritt, wiesen 22% einen eigenen oder angeschlossenen Webshop auf. Beim Einzelhandel sieht man bedauerlicherweise immer noch den Schwerpunkt des Verkaufs am Point-of-Sale. 18% der Einzelhandelswebseiten haben nur eine E-Mailadresse und kein Kontaktformular. Gerade mal 39% nutzen die für den stationären Handel wichtige Kontakt- bzw. Routenplaneroption von Google. Auch sind 34% der Optiker Webseiten im Einzelhandel deutlich veraltet (älter als 7 Jahre) und wurden noch nicht mobil optimiert.
State-of-the-Art Design
Insgesamt 44% aller Webseiten vermitteln ein veraltetes oder unseriöses Erscheinungsbild. Davon sind fast die Hälfte der Webseiten älter als 7 Jahre.
Das Design und sinnhafte Darstellung von Inhalten ist eines der wichtigsten und entscheidenden Kriterien, ob ein Unternehmen es schafft, Vertrauen seinen Webseitenbesuchern zu vermitteln und das dieser sich länger auf der Webseite aufhält.
Zu den Kriterien gehören Aktualität des Layouts und Bildern, Fotos, Dateiformate und -größen sowie die Darstellung der Inhalte und Schriftarten auf den unterschiedlichen Endgeräten.
Restaurants haben es mit dem Design überdurchschnittlich gut hinbekommen. Nur 23% der Webseiten wiesen veraltetes Design auf. Wobei etwas mehr als die Hälfte der 241 getesteten Webseiten respopnsiv waren. So erhoben wir im Handwerk von 247 erfassten Elektroinstallateuren, dass 56% der Webseiten älter als 7 Jahre sind. Dies wurde nur noch vom Bauhandwerk mit knapp 60% übertroffen. Bei Sanitär und Heizung konnten wir einen eher positiven Trend erkennen. So waren es hier nur 35% die Layout- und Schriftartendarstellung aufwiesen, die älter als 7 Jahre waren. Zusammengefasst kann man sagen, je visuell orientierter die Unternehmen oder deren Produkte und Dienstleistungen sind, wie Grabsteinverkäufer & Steinmetze, Dachdecker und Garten-/Landschaftsbauer, umso eher wird Wert auf ein zeitgemäßes Design gelegt. Einzige Ausnahme ist im Dienstleistungssektor die Rechtsanwalts- und Wirtschaftskanzleien. Hier sind es lediglich knapp 20%, die noch an nicht responsiven oder ein veralteten Design ihrer Webseite festhalten.
Aktualität der Technologie
Es werden in Deutschland immer noch 17% mit dem unsicheren „http“ Protokoll betrieben und mehr als 1/3 aller Webseiten haben Ladezeiten, die sich auf das Google Ranking negativ auswirken.
2014 belohnte Google noch Websitebetreiber mit einer besseren Sichtbarkeit, wenn man auf das sichere Protokoll „https“ umstieg. Von 2017 bis 2018 stieg der Anteil rasant von 50% auf 81%. Seitdem bewegt sich wenig in der Umstellung der restlichen Webseiten.
In Zeiten von Website und CMS Baukästensystemen, können Webseiten zwar einfach und schön gestaltet werden. Dabei wird oft ein unnötig großer Anteil Code generiert, der die Webseiten verlangsamt. Wenn zudem Designer lieber auf Design als auf Ladeperformance achten, hilft ein anschließendes Online Marketing nur sehr bedingt weiter, für das man oft viel Geld ausgibt.
Mit durchschnittlich 2,63 Sekunden Ladezeit (Quelle Statista) aller erhobenen Webseiten in Deutschland, liegen 34% der Webseiten in der Handwerksindustrie bei ungefähr der doppelten Ladezeit. Die von uns analysierten Einzelhändler wiesen durchschnittliche Ladezeiten im Bundesdurchschnitt auf und die der Kanzleien lagen mit etwas 3,3 Sekunden etwas darüber. Was meistens mit Kanzleien zusammenhing, die ihren Mandanten per Blog, Inhalte mit größeren Bildern oder Downloadformaten zur Verfügung stellen.
Korrekte Einholung der Nutzereinwilligung
31% der Webseitenbetreiber holen bisher gar keine Einwilligung ein und 36% holen sie mit Voreinstellungen falsch ab. Die Abmahnungen kommen entgegen der Einrichtung einer aktiven Abfrage deutlich teurer.
Kurz und Knapp: Unternehmen, die auf ihrer Webseite Cookies für Werbezwecke einsetzen wollen, dürfen dies nur mit einer informierten, expliziten – und vor allem vorherigen – Einwilligung ihrer Nutzer tun. Vorangekreuzte Einverständniserklärungen reichen hierfür laut BGH nicht aus.
Neu ist allerdings, dass der BGH auch durch das Planet 49 vom 28. Mai 2020 (Az. I ZR 7/16) zunächst keine Notwendigkeit sieht, das Telemediengesetz (TMG) anzupassen. Der § 15 Abs. 3 TMG ist nach Ansicht des BGH gerade noch richtlinienkonform auslegbar. Für den Webseitenbetreiber ergibt sich daraus die Pflicht, eine wirksame und damit aktive Einwilligung einzuholen. Denn der im § 15 Abs. 3 TMG vorgeschriebene entgegenstehende Widerspruch ist nach Ansicht des BGH gleichzusetzen mit dem Fehlen einer wirksamen Einwilligung. Das heißt: Konnte man das TMG früher noch so verstehen, dass der Nutzer lediglich die Möglichkeit des Widerspruchs haben musste, so ist es von nun an nicht mehr der Fall. Der Nutzer muss eine aktive Einwilligung abgeben, da eine nicht wirksame Einwilligung einen Widerspruch darstellt. Alleine einen kostenlosen Eintrag auf Google my Business zu erstellen, fordert den Websitebetreiber auf den Nutzer aktiv darüber zu informieren.
31% der ermittelten Webseitenbetreiber fragen den Nutzer überhaupt nicht nach Cookies ab, obwohl u.a. der kostenlose Google my Business Eintrag genutzt wird, um besser im Internet von potenziellen Kunden gefunden zu werden. 63% der Optiker Webseiten sind von der Abmahnwelle bedroht und sollten hier schnellstmöglich nachbessern. Sollte man meinen, dass Rechtanwälte es besser wüssten, sind es hier sogar knapp 65%, die entweder nicht oder falsch die Abfrage durchführen. Ebenso verheerend sieht es im Handwerk aus. Dagegen sind es im Gastronomiebereich lediglich 23%, denen eine Abfrage fehlt. Zusammengefasst kann man jedoch bedauerlicherweise feststellen, dass knapp die Hälfte aller Webseitenbetreiber sich der potenziellen Gefahr einer Abmahnung aussetzt.
Webseiten Optimierung und Readyness für Online Marketing
Nur 57% der Webseiten sind inhaltlich und strukturell ungeeignet, um damit aktiv Interessenten über das Online Marketing im Internet zu finden, und diese zu Kunden zu begleiten.
Webseiten sind schon lange kein Selbstzweck mehr der reinen Selbstdarstellung. Wer heute eine Webseite betreibt, bezahlt regelmäßig Geld dafür und sollte diese auch aktiv für die Kundengewinnung einsetzen.
Einer der größten Probleme bei Webseiten und auch Onlineshops im Online Marketing ist es, dass der mitunter teuer eingekaufte Nutzer und mögliche Kunde oft (k)ein Nutzererlebnis auf der Seite erhält, was ihn schneller wieder verschwinden lässt, als dass man ihn zu einem definiertem Erfolg leitet. Dazu erfordert es zu wissen, wie man auf die Customer Journey seiner Kunden blicken muss. Vor alle wie diese über das Onlinemarketing in den jeweiligen Kanälen angesprochen werden müssen, damit sie konkret auf die eigene Webseite und zum Erfolgspunkt geleitet werden. Um bestmöglich jeden eingesetzten Online Marketing Euro in konkreten Umsatz-Euro zu verwandeln.
Zusammenfassend schneiden nur ein geringer Anteil der analysierten Unternehmen mit ihren Webseiten als Online-Marketing ready ab. Am ehesten schneidet noch die Gastronomie mit 34% ab und danach folgt der Dienstleistungssektor mit 31%.
Das ein Unternehmen nachhaltig Erfolg mit seiner Webseite entwickeln und aufbauen kann, liegt in einer Analyse seiner Unternehmensziele und wie diese digital transformiert werden kann. Dabei hilft unter anderem zu wissen, wie bewegen sich meine Kunden im Internet und wie kann ich diese erreichen, um sie bei mir bestmöglich online oder auf offline am POS zu Kunden zu konvertieren.
Beratungsgesellschaft & Agentur TANZER
Die Beratungsgesellschaft und Digitalagentur TANZER berät Unternehmen in allen Bereichen des Marketings. U.a. gehören zu den Kernkompetenzen Beratung bei Marketingstrategien und -konzepten, sowie Entwicklung von Marken bzw. Markenwelten, Corporate- & Produkt-Design bis hin zu der Umsetzung von Werbemitteln, TV- & Radiospots und Online Werbemittel. Da Marketing bis in die tiefsten Ebenen der Digitalisierung eingreift, begleitet TANZER als Full-Service Dienstleister seine Kunden von der ersten Kampagnenidee, über eine nachvollziehbare und transparente Mediaplanung, werden die Kampagnen die gesamte Kampagnenlaufzeit reportet und kontrolliert. Für eine erlebnisstarke und konversionsbezogener Customer Journey. Dafür werden neben Sales Success Funnels für konkrete Leadgenerierung, auch vollständige UI/UX Konzepte für ganze Online-Shops und E-Commerce Technologien geplant und umgesetzt. Dafür arbeiten bei TANZER, Marketingprofis, IT-Experten und Software Entwickler.
Wenn Sie eine konkrete Fragestellung haben und dabei Unterstützung benötigen, kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch.